Start in Blankenberg
Geschrieben am 16.07.2003 in Kanureisen (2003) — Warnow (Geändert am 05.07.2017)
Teil 2 von 8 in der Serie Wasserwandern auf der Warnow 2003
Ich hatte die Tour so vorbereitet, daß wir das Auto mit der Bahn ein ganzes Stück nachholen konnten. So setzten wir also in Blankenberg (einziger Bahnhof auf der in Frage kommenden Strecke Warnow abwärts bis Bützow) in den Tempziner See ein (Badestelle, nah beim Bahnhof, wie ich zuhause schon dem Wasserwanderatlas entnahm) und fuhren südwestlich in den Brüeler Bach ein. Als ich das Auto auf dem Bahnhof abstellte, schaute ich auf den Fahrplan, wann denn die Züge aus Bützow abführen und merkte mir die Zeiten.
Den Bach mussten wir an der nächsten Straße umtragen, also 70 kg Gepäck auspacken, das Boot samt Gepäck über die Straße schaffen und wieder einpacken.
Die folgende Strecke war sehr zugewachsen, mal mit Reet, mal mit Schwanenblumen, fast immer mit Wasserpest, manchmal mit Pfeilkraut und anderen. (Anmerkung: aktuell 2016 ist es hier dermaßen dicht zugewachsen, dass es auf längerer Strecke nicht mehr paddelbar ist).
Umtragen in Brüel
In Brüel hieß es erneut aussteigen und auspacken. Mitten in der Stadt befindet sich ein Mühlenwehr, das umgetragen werden muß.
Ich lief erstmal die weitere Strecke ab, um die örtlichen Gegebenheiten zu erkunden. So erfuhr ich, dass es weitere Hindernisse gab, die auf meinem Plan nicht zu erkennen waren. Also luden wir wieder alles aus, schafften das Boot und das Gepäck aus dem Fluss und packten es auf dem Fußweg wieder ins Boot, nachdem wir unseren Bootswagen zusammengesteckt und ihn sorgfältigst unter das Kanu gespannt hatten.
Es ging etwa 300 m über Straße (quer) und Parkwege und dann schafften wir die Rundung des Fußweges unter der Eisenbahnbrücke nicht mit dem Kanu: alles raus, die letzten 80 m tragen und wieder einpacken. Zwei Kraniche segelten nicht weit von uns in geringer Höhe am Ortsrand von Brüel, ein nettes Schauspiel!
Anmerkung 2016: hier sieht es inzwischen ganz anders aus, siehe "FlussInfo".
Brüeler Bach, Pfeilkraut
Von nun an ging die Fahrt ohne Umtragen, jedoch nicht ohne Schikanen das nette Flüsschen Brüeler Bach bis zur Einmündung in die Warnow bei Weitendorf. Auf einer Sohlgleite hingen wir einmal richtig fest, so dass ich ausstieg und mit Wasser bis zu den Knien zwischen großen Findlingen das Kanu frei schob, was meine ganze Kraft kostete.
Brüeler Bach bei Sülten
Eisvögel begleiteten uns schon eine Weile , die Fahrt ging durch abwechslungsreiche Landschaft mit und ohne Bäumen am Ufer, aber immer mit klarem Wasser.
Die Warnow empfing uns baumumstanden, mit etwas Strömung, ca. 8 m breit. Eigentlich hatte ich vorgehabt, in Weitendorf eine Rast einzulegen oder gar zu übernachten.
Einmündung Brüeler Bach
Bevor ich jedoch kapiert hatte, dass ich dafür ein Stück flussaufwärts hätte paddeln müssen, waren wir schon ein paar Meter zuviel für eine lockere Umsetzung eines solchen Planes gefahren, und so entschied ich, zum Kanucamp Sternberger Burg zu fahren.
Achtung: aktuell 2016 - der Brüeler Bach ist ab dem Tempziner Wehr absolut zugeschilft, es gibt auf längerer Strecke keine offene Wasserfläche mehr.