Kanu & Natur

Bevor der Kanal endet, legen rechts viele Kanus der Pfadfinder an: wir sind an der Jugendherberge angekommen. Es wird wieder etwas ruhiger. Hinter der Straßenbrücke liegt rechts der kleine See "Großer Prebelowsee", ich streife ihn nur kurz. Nach einem kurzen weiteren Kilometer erreiche ich mein Tagesziel: der Campingplatz D104" Eckernkoppel" liegt am Tiezowsee. Sehr viele Zelte sind schon aufgebaut, sehr viele Menschen sind mit Essen kochen oder sonstigem Rödeln beschäftigt, und im ersten Augenblick denke ich daran, mir einen ruhigeren Platz zu suchen. Ein Blick auf meinen Tourenatlas TA6 belehrt mich jedoch, daß ich noch mindestens 3 km zu paddeln hätte, ohne gewiss sein zu können, dass es dort ruhiger zugeht. So lege ich an dem kleinen Sandstrand an, finde tatsächlich noch einen durchaus akzeptablen Platz in der Nähe und baue mein Zelt auf. Es ist etwa 18:00 Uhr. Die Leute um mich herum sind nett, bald koche ich mir mein Mittagessen.

Nach dem Abwaschen erwandere ich noch ein wenig die Umgebung, auch hier gibt es nur schöne sandige Kiefernwälder und wenig Wege, eine einzige Straße führt nach Zechlinerhütte und Canow. Wieder zurück, unterhalte ich mich noch ein wenig mit Zeltnachbarn, die diesen Platz nutzen, um sternförmig in allen Richtungen die Rheinsberger Gewässer erkunden zu können. Der Abend wird später, und 22 km Paddeln mit viel Gepäck fordern ihren Tribut. So liege ich schon bei Anbruch der Dunkelheit in meinem Schlafsack und hoffe, dass die Mitzelter sich hinreichend ruhig verhalten. Es ist windstill und mit noch 16° nicht gerade kalt.

Ich schlafe gut, erst gegen 7:30 Uhr werde ich munter. Nach dem Besuch des Sanitärhauses koche ich mir meinen Frühstücksbrei und esse ihn mit etwas Obst. Ich lasse mir sehr viel Zeit, das Zelt ist auch noch nicht trocken, da es wenig sonnig ist. So starte ich erst gegen 10:15Uhr, der Himmel ist stark bewölkt, lässt jedoch ab und zu etwas blau sehen. Ich genieße meine Fahrt, und nach ca. 1 km Tietzowsee finde ich mich im kurzen Jagowkanal wieder, der bis Zechlinerhütte führt und im Schlabornsee mündet. Auch hier gibt es keine spürbare Strömung.

Vom Schlabornsee könnte man noch ostwärts in den Bikowsee und südwestwärts in den Dollgowsee paddeln, aber heute ist das nicht in meinem Plan. So paddle ich weiter bis in den Rheinsberger See, viele Motorboote sind unterwegs. Sie stören wenig, da sie auf den Seen ziemlich mittig dahinrauschen und ich in Ufernähe unterwegs bin.

Ohne Abstecher paddle ich jetzt durch den Rheinsberger See bis hinein in den Grienericksee. Hier sieht es schon sehr städtisch aus: ein richtiger Hafen mit Ausflugsschiffen sowie vielerlei gastronomischen Einrichtungen laden zum Pausieren ein. Links taucht bald darauf das Schloss Rheinsberg auf, es steht komplett auf Eiche-Pfählen gegründet.