Kanu & Natur

Es ist der 7.August 06. Ich befinde mich in Wesenberg an der Mecklenburgischen Kleinseenplatte. Von hier aus will ich morgen eine 12 - tägige Kanutour starten. Sie soll mich über die Rheinsberger Gewässer, den Rhin sowie die Ruppiner Gewässer und diverse Kanäle nach Oranienburg führen. Von dort aus werde ich auf der Havel - Oder - Wasserstraße bis zum Ende der Oberen Havel bei Liebenwalde paddeln. Ab Liebenwalde führt mich meine Paddeltour die Obere Havel hoch, bis ich wieder an der Mecklenburgischen Kleinseenplatte angekommen bin. Dort werde ich mich ca. am 20 8. 06 wieder mit Gundula treffen, um mit ihr zusammen weitere kleine Touren zu unternehmen, z.B. auf den Havelquellseen.

Nach Wesenberg haben Gundula und Alexander mich gefahren, nachdem wir schon gemeinsam die Müritz - Elde - Wasserstraße von Kuppentin (bei Plau) bis Dömitz an der Elbe gepaddelt sind. Es ist bereits Abend, ich baue mein Zelt im Hafen Wesenberg (Wasserwanderrastplatz) auf und stelle mir meine Ausrüstung zusammen. Zu dem Zweck muß ich alles, was wir über eine Woche lang gemeinsam genutzt und in zwei Kanus transportiert haben, ausbreiten und mir das heraussuchen, was ich selbst benötige und dafür die geeigneten Wasserdichtbehälter auswählen.

Da ich bisher immer einen Canadier für meine Solo - Paddeltouren benutzt habe, fehlt mir die Erfahrung, was ins Kajak hineinpasst und wie der Platz am besten auszunutzen wäre. Im Canadier ist immer genug Raum, aber in einem engen Kajak, wenn auch in einem offenen, sind die Möglichkeiten doch sehr begrenzt.

Am Morgen des 8.8.06 lichtet sich auf dem Wasserwanderrastplatz Wesenberg ein wenig das Gewühl (der Platz war überraschend voll), die meisten Wasserwanderer sind schon im Aufbruch. Ich besorge mir in der nahen Stadt noch ein paar Vorräte und koche mir mein Frühstück. Dann baue auch ich mein Zelt ab und verpacke alle Sachen wasserdicht. Für Kajaks gibt es hier nur eine einzige niedrige Einstiegsmöglichkeit, und die ist im Moment besetzt: 2 Jugendliche versuchen dort, mit ihrem Canadier einzusetzen, aber gerade an der Stelle hat es sich ein Schwanenpaar mit 5
Jungen gemütlich gemacht und möchte nicht weichen. Ich rede ein wenig mit den Schwänen, sie lassen uns ins Wasser.

Langsam lasse ich mein Kanu aus dem Wesenberger Hafen in den Woblitzsee gleiten, meine Richtung ist die Schleuse im Süden zur Havel. Vorher möchte ich mich noch ein wenig bei der "Kanumühle" umsehen, so paddle ich in deren kleinen Hafen. Dort sind viele Besucher, die sich ein Kanu mieten wollen und auf Abfertigung warten. Für ein kurzes Gespräch hat die Inhaberin Zeit, dann mache ich mich wieder auf den Weg. Ich will die Obere Havel hinabpaddeln, die hier noch "Kammerkanal" heißt.