Schwedter Querfahrt am 30. Juli 2013
Geschrieben am 30.07.2013 in Kanutagebuch (2013) — Oder, Odra, Rurzyca (Geändert am 13.09.2017)
Am heutigen Dienstag sind Gundula , Alexander und ich immer noch an der Oder, und wir möchten heute ein wenig auf der Schwedter Querfahrt paddeln. An der Slipstelle neben der Schleuse setzen wir ein. Es ist sonnig, aber auch recht windig.
Während wir am Ufer entlang paddeln, das zum Nationalpark Unteres Odertal gehört, entdecken wir zwei junge Greifvögel, die hoch oben in einer kahlen Esche sitzen. Sie rufen, betteln wohl nach Futter. Es könnten Milane sein, wir können es nicht sicher feststellen. Bussarde sind es jedenfalls nicht, auch wenn die Größe richtig wäre.
Uns erreicht ein Telefonanruf. Jemand aus meiner Familie möchte Unterstützung bei seiner Computer-Konfigurierung. Wegen des Windes können wir ihn kaum verstehen und ihm daher auch kaum helfen.
auf der Schwedter Querfahrt: am Nationalpark Unteres Odertal
An einer kleinen Bucht paddeln wir ein wenig näher ans Ufer und sehen ein Säugetier schwimmen. Natürlich denken wir sofort an einen Biber, aber es ist ein Bisam, wenngleich ein recht großer.
So langsam gelangen wir ans Ende der Schwedter Querfahrt und damit an die Oder. Da der Tag noch jung ist, paddeln wir zwei Kilometer die Oder aufwärts. Zum Glück hat sie hier nicht mehr viel Strömung. Plötzlich sehen wir am linken Ufer auf einem trockenen Ast einen orange-roten Fleck. Bei genauerem Hinsehen entpuppt er sich als ein Eisvogel. Alexander fotografiert ihn, während wir langsam vorbei paddeln.
Die Oder / Odra bei Ognica
Bald biegen wir links in die Rurzyca ein. Dieser Nebenfluss der Oder ist etwa 40 Meter breit und hat natürliche Ufer. Wir paddeln neugierig die Rurzyca aufwärts. Recht und links an den Ufern rufen verschiedene Singvögel.
Eisvogel an der Oder
die Rurzyca nahe Ognica
Wir paddeln unter einer alten Straßenbrücke hindurch. Sie wird zwar noch genutzt, aber ihre Tage scheinen gezählt zu sein. Der Beton sieht doch schon arg bröckelig aus. Eine neue steht nicht weit davon entfernt und gehört zur Straße von Krajnik Dolny und Ognica.
Inzwischen sind wir noch ein ganzes Stück aufwärts gepaddelt und möchten eigentlich anlanden. Da die Ufer immer noch sumpfig sind, ist es uns nicht möglich. Wir pausieren eine Weile in unserem Kanu und bemerken, dass der Flussgrund ziemlich verschlammt ist und unangenehm riecht, wenn man das Paddel darin bewegt.
Gänsesäger an der Oder
Fast direkt über uns jagen Spatzen nach größeren Insekten. Auf einen angespülten Ast am Ufer landet eine Bachstelze und schaut aus geringer Entfernung zu uns herüber. Die Wasseroberfläche ist hier mit Schwimmpflanzen bedeckt, über denen Schnaken und Mosaikjungfern ihre Eier ablegen. Auch Großlibellen streifen unruhig auf ihrer Jagd umher.
Stockenten auf der Oder
Als wir wieder in der Oder sind, legen wir eine Pause an einem winzigen Strand ein. Ein Zug von Wasservögeln überfliegt die Oder, ein Teil setzt sich nicht weit von uns auf einen angeschwemmten Ast: wir können Gänsesäger erkennen. Andere lassen sich auf der Oder nieder, es scheinen Stockenten zu sein.
Pause an einem kleinen Strand an der Oder
Wir paddeln bald weiter, biegen in die Schwedter Querfahrt ein und genießen noch mehr als drei Kilometer beste Natur. Ich mag es hier sehr und freue mich, dass wir diese schöne Tour unternommen haben. Für Alexander und Gundula war es noch ganz neu hier.
Geschrieben in Kanutagebuch (2013)