Kanutour auf der Sorge Sonntag, den 30. März
Geschrieben am 01.04.2014 in Kanutagebuch (2014) — Eider-Treene-Sorge, Sorge (Geändert am 05.07.2017)
Am heutigen Sonntag wollen wir wieder einmal die Sorge paddeln. Es ist sonnig und etwa 14 C warm, dazu weht ein schwacher bis mäßiger Wind.
Wir stellen mein Fahrrad in Tetenhusen ab und fahren zur Kanueinsetzstelle in Alt Duvenstedt. Diese wurde vor 2 Jahren neu eingerichtet und weist nunmehr einen schönen Parkplatz sowie einen Treppensteg für verschiedene Wasserstände auf.
auf der Sorge bei Krummenort
Einige Kinder halten sich an der Sorge auf, und wir hören den Ruf eines Großen Brachvogels über die Wiesen tönen. Bald sitzen wir im Kanu, lassen uns einfach durch die Wiesen zwischen Krummenort und dem Owschlager Moor treiben.
Sorge vor Sorgwohld
Die Sorge weist recht niedrigen Wasserstand auf, so dass wir nicht so gut über die Ufer hinaus schauen können. Die Gehölze und Wiesen genießen wir aber trotzdem, und ab und zu kreist ein Greifvogel über uns: es mag ein Mäusebussard gewesen sein, ganz genau war es nicht zu sehen. Wir freuen uns über die Stille, an manchen Stellen hören wir auch wieder den Großen Brachvogel rufen. Plötzlich taucht rechts von uns ein Bisam auf, leider sieht er uns auch und taucht sofort wieder ab.
Nilgans an der Sorge
Ein ganzes Stück später sehen wir noch einen schwimmen. An einer besonders schönen Stelle sehen wir schon von weitem einige Wildgänse. Beim Näherkommen entpuppt sich eine von ihnen als Nilgans. Diese ist nicht ganz so entspannt wie die anderen, die Kanadagänse. Immerhin gelingt es Alex noch, ein Foto von der Nilgans zu machen.
Einige Singvögel halten sich ebenfalls an der Sorge auf, wir beobachten Singdrosseln, Amseln, Sperlinge und Bachstelzen. Ab und zu schmettert auch ein Zaunkönig sein Lied über die Wiesen. Rechts von uns liegen die Sorgwohlder Binnendünen, wir denken an die schönen Stunden, die wir dort schon im Heidekraut liegend verbracht haben.
Umtragen in Sorgbrück
Das Dörfchen Sorgwohld kommt in Sicht, wir paddeln unter der neuen Brücke hindurch. Die alte war jahrelang gesperrt, so dass die Einwohner lange Umwege in Kauf nehmen mussten. Am Hof Pahl entdecken wir eine "Gelbe Welle" sowie ein Besucherlenkungsschild; der dazu gehörende Anlegesteg ist leider verfallen. Beim Hof Pahl kann man ansonsten auf einer Kanu-Pause Kaffee und Eis genießen.
An der folgenden Umtragestelle Sorgbrück setzen wir aus und legen eine richtige Pause ein. Am Waldrand fliegen mehrere Zitronenfalter hin und her, Buchfinken lassen ihren markanten Reviergesang ertönen. Nach unserer Pause setzen wir unterhalb der Sohlgleite wieder ein und müssen sofort unter einer umgestürzten Pappel hindurch paddeln, was nur mit Mühe gelingt. Unter der Straßenbrücke der B77 ist es recht flach, und gleich dahinter liegen sogar einige Steine, mit denen wir unangenehmen Kontakt bekommen.
Die Strecke bis Tetenhusen ist nur noch 4 Kilometer lang, und wir bemühen uns sehr, so langsam wie möglich zu paddeln oder uns, wenn es irgend geht, nur treiben zu lassen. Links liegt der Golfplatz Lohe-Föhrden, rechts ein großer Wald mit hübschen alten Kiefern am Waldrand. Wir sehen einen Golfball rechts auf dem Uferschlamm liegen. Es liegt noch eine Erle im Wasser, die lässt uns sehr wenig Höhe zum Durchpaddeln: wir schaffen es nur, indem wir uns im Kanu auf den Boden setzen.
Sorge vor Tetenhusen
Ein Greifvogel verlässt seinen Standort auf einer großen Weide und zieht zum Wald hinüber, er sieht wie ein Habicht aus mit seinem schmalen langen Schwanz.
Dann tauchen die ersten Gebäude von Tetenhusen auf, und 10 Minuten später sind wir an unserem Ziel, dem Wasserwanderrastplatz bei der Heuherberge Schütte. Wir ziehen unser Kanu an Land, und ich packe Autoschlüssel, Getränk und einige Kekse ein. An der Brücke schließe ich mein Fahrrad auf und radle die 11km zur Kanueinsetzstelle Alt Duvenstedt zurück. Ich treffe noch einige Hasen, einen Fasanhahn sowie einige Kaninchen. Am Owschlager Damm sehe ich einige Ginsterpflanzen blühen. Das habe ich im März noch nicht erlebt.
Es ist eine sehr schöne Stunde auf dem Fahrrad, ich radle nicht nur über normale Straßen, sondern nutze auch den historischen Ochsenweg bei Feldscheide, einige Plattenwege sowie den neuen, sehr glatten Fahrradweg zwischen Owschlag und der Einsetzstelle. Von ihm aus blickt man über schönste Heide- und Moorlandschaft mit kleinen Gehölzen dazwischen sowie dem Owschlager See.
Das Fahrrad wird auf dem Parkplatz bei der Kanueinsetzstelle kurzerhand im Auto verstaut, dann fahre ich über Krummenort und Lohe-Föhrden wieder nach Tetenhusen. Auf der Rücktour nach Kiel sehen wir nahe der Autobahn noch eine Gruppe Fasanen, zwei Männchen sowie mindestens drei Weibchen sind dabei. Noch bevor die Sonne untergeht, sind wir wieder zuhause.
Geschrieben in Kanutagebuch (2014)