Abendkanutour auf der Peene
Geschrieben am 31.08.2015 in Kanutagebuch (2015) (Geändert am 13.09.2017)
Am 31. August bin ich in Demmin und will auf dem dortigen WWR des Segelvereins übernachten. Der Abend ist ganz still, und ich beschließe, noch eine kleine Abendtour zu unternehmen.
die Peene bei Demmin
Ich packe mir ein wenig Ballast ins Kanu und meine Minimalausrüstung, dann paddle ich frohen Sinnes aus dem Hafen, vorbei an Skippern, die mir schöne Erlebnisse wünschen. Es ist jetzt etwa 19:20 Uhr.
junge Schwäne auf der Peene
Es ist für mich immer wieder schön, meine eigene Trägheit überwunden zu sehen und mich für die schönen Dinge zu aktivieren, die überall "am Wegesrand" liegen.
Abendhimmel über der Peene
Die Gegend um Demmin ist sehr schön, vor allem sind es die ersten Kilometer in Richtung Kummerower See. Vorerst paddle ich noch an bebauten Grundstücken, kleinen Privatanlegestegen und sogar eindrucksvollen Häusern vorbei. Dann ist um mich herum nur noch üppige Natur.
malerischer Abend auf der Peene
Ich treffe eine Schwanenfamilie mit sechs Kindern an der Zahl. Diese großen Vögel benötigen fast die gesamte Peene, Vater Schwan leitet mich entlang des linken Ufers an ihnen vorbei.
Peene mit Nebengewässer
Ich höre einen schrillen, mir nur zu gut bekannten Ton: ein Eisvogel verlässt seinen Ansitz, um ganz dicht über der Wasseroberfläche die Peene entlang zu einem anderen Ansitz zu fliegen. Die Sonne verschwindet langsam in den niedrigen Wolken am Horizont, es beginnt zu dämmern.
Pausenplatz bei Deven an der Peene
Es ist warm, mein Thermometer zeigt noch 22 Grad. Nach 2,5 Kilometern komme ich an einer mir bekannten kleinen Badestelle vorbei. Spontan wende ich mein Kanu und lege am seichten Ufer an. Es ist jetzt noch stiller geworden, nur ein einziges kleines Motorboot kommt die Peene entlang gefahren: es ist die Fischereiaufsicht.
Außer den springenden und platschenden Fischen in allen Größen ist nichts zu hören, nur eine Ente lässt sich in der Ferne noch mit ihrem Quaken vernehmen.
Eine Weile beobachte ich noch die Szenerie hier an der Peene um mich herum, blicke auf die großen Nebengewässer am gegenüber liegenden Ufer. Eigentlich habe ich erwartet, dass mal ein Biber vorbei schwimmt. Nach einer Weile schiebe ich mein Holzkanu wieder ins Wasser der Peene, es ist jetzt bereits 20:15 Uhr. Voller Paddel-Lust bewege ich das leere Boot in Richtung Segelhafen. Es ist nicht mehr hell, und die ersten Fledermäuse jagen über dem Wasser. Ich bin schon enttäuscht, dass ich diesmal keine Biber beobachten konnte, aber dann höre ich sie doch noch knabbern. Bald sehe ich auch den ersten Biber am Ufer an irgend welchen Zweigen nagen. Er nimmt mich offensichtlich auch wahr, jedenfalls bewegt er sich langsam in Richtung Wasser. Als schon längst vorbei gepaddelt bin, höre ich ihn noch platschen.
Ein weiterer Biber kreuzt kurz vor Demmin meinen Weg, und bis ich dann voller Freude in den Segelhafen paddle, habe ich mindestens 4 Biber gesehen und noch einige mehr gehört. Als ich wieder an Land bin, ist es bereits richtig dunkel, und in der Ferne sind Eulenrufe zu hören.
Ich war fast zwei Stunden unterwegs, und die kleinen Erlebnisse erfüllen mich mit Wohlgefühl. Ein schöner Sternenhimmel über dem Peenetal setzt dem noch ein I-Tüpfelchen auf. Am Klöntisch der Skipper sitzen noch einige Leute und fragen mich nach meiner Kanutour. Bald ist aber Nachtruhe für mich.
Geschrieben in Kanutagebuch (2015)