Kleine Mildenitztour am Pfingstsamstag
Geschrieben am 18.05.2016 in Kanutagebuch (2016) — Mildenitz (Geändert am 05.07.2017)
Vor Pfingsten sind wir in Mecklenburg-Vorpommern, um auf der Warnow zu paddeln. Das haben wir am Donnerstag und Freitag getan, und da für den heutigen Samstag noch leidlich gutes, wenn auch kühles und sehr windiges Wetter angesagt ist, suchen wir eine Möglichkeit, in schöner Natur, aber weitgehend vor Wind geschützt zu paddeln. Vorher möchten wir noch den Rundweg um das Warnow-Durchbruchstal wandern. Das liegt auf unserem Weg, und wir genießen die Stunden dort sehr. Unter anderem können wir längere Zeit ein Gebirgsstelzen-Pärchen beobachten, das regelmäßig Nistmaterial einsammelt und damit unter der Holzbrücke verschwindet. Ansonsten kommen etliche Wasserwanderer vorbei, die hier ihr Können (oder Nicht-Können) unter Beweis stellen. Es kentert aber niemand, obwohl einige durchaus nahe daran sind.
Bäumchen in der Mildenitz
Unsere Wahl für unsere Nachmittags-Paddeltour fällt auf den Mildenitzabschnitt zwischen Neu Woserin und dem Borkower See. Als wir an der Einsetzstelle mitten im Wald ankommen, stehen dort bereits einige Fahrzeuge. Wir nutzen die Bänke am Wasser zum Kochen und machen uns etwas zu Essen. Ankommende Kanufahrer unterhalten uns mit einigen lustigen Stunts.
Maigrün an der Mildenitz
Eigentlich wollten wir ja bis zum Borkower See hinunter paddeln und zurück, was eine ganz tolle Strecke durch eine ruhige Sumpflandschaft bedeutet. Im letzten Moment entschließen wir uns jedoch, die Mildenitz aufwärts zu paddeln. Gegen leichte Strömung lassen wir unser Holzkanu um Bäume und enge Kurven herum - oder unter Baumhindernissen hindurch gleiten. Zum Glück hat die Mildenitz einen ganz ordentlichen Wasserstand. Das habe ich schon anders erlebt.
Mildenitz-Auenwald
Wir genießen die Schönheit der uns umgebenden Natur sehr, und jetzt, Anfang Mai, wirft das Licht auf alles einen samtgrünen Schimmer. Auch das Wasser schimmert grünlich.
Mildenitz-Wildnis
Der Himmel verdunkelt sich leicht, das hält uns jedoch nicht auf. Als wir ganz kurz vor dem Schwarzen See angekommen sind, müssen wir unser Kanu durch ein sehr enges Baumhindernis hindurch drücken. Nur ein paar Meter aufwärts liegt ein weiteres Baumhindernis in der Mildenitz: da kommen wir nicht rüber - aber auch nicht unter durch. Da das Wetter sich eintrübt, beschließen wir, auf das Umtragen über den Baum zu verzichten und unseren Heimweg anzutreten.
Mildenitz unterhalb des Schwarzen Sees
Die zwei Kilometer zurück paddeln wir zunehmend im Regen, und wir freuen uns, dass der Wind hier unten im Auenwald nichts ausrichten kann. Unterwegs treffen wir noch auf einen Eisvogel, und dann scheuchen wir noch zwei Limikolen auf, die wir nicht sofort einordnen können. Zu Haus sehen wir dann in unserem Bestimmungsbuch und bei Wikipedia, dass wir es mit Waldwasserläufern zu tun haben. Sie sind ein wenig größer als die gewohnten Flussuferläufer, und sie zeigen einen ausgeprägt großen weißen Bürzel beim Abflug.
Als wir wieder an unserer Einsetzstelle ankommen, treffen wir noch auf nette Bekannte, die mit Faltbooten unterwegs waren und gerade vom Borkower See zurück sind. Zum Einpacken scheint ein wenig die Sonne und es ist trocken. Wir fahren nach drei wunderschönen Paddeltagen nach Kiel zurück.
Informationen zum Wasserwandern auf der Mildenitz gibt es auf unserem FlussInfo-Portal. In unserer Bildergalerie findet Ihr 145 Fotos zur Mildenitz.
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Geschrieben in Kanutagebuch (2016)