Schwentine bei Klausdorf 4. November
Geschrieben am 04.11.2016 in Kanutagebuch (2016) — Goldener Herbst, Schwentine (Geändert am 23.08.2017)
Heute ist ein Regentag, und eigentlich will ich mein Holzkanu ins Bootshaus bringen. Da aber der Himmel ab 14:00 Uhr tatsächlich ein wenig aufklart, möchte ich doch noch ein wenig paddeln. Die Lufttemperatur beträgt etwa 6 Grad.
die Schwentine nahe Flüggendorf
Ich setze in Klausdorf an der Badestelle neben dem Kanuverein ein und paddle langsam die Schwentine aufwärts. Es ist fast windstill und doch recht grau. Als ich aber am Dorfplatz vorbei bin, scheint noch ein wenig die Sonne. Sie bringt das restliche Laub zum Leuchten, und auch einige Beeren sowie Hagebutten sehe ich bereits von weitem in ihrem vollen Rot erstrahlen.
Schwentine bei Flüggendorf
Einige Eisvögel fliegen an der Schwentine hin und her, und einer, der recht nahe an mir vorbei fliegt, trägt sogar einen kleinen Fisch in seinem imposanten Schnabel. Wo die Insel endet, fliegt ein Sperber auf und setzt sich kurze Zeit später auf eine der großen Eschen. Ein Bussard lässt seine Rufe über das Schwentinetal ertönen.
Schwentine vor dem Kraftwerk
Am Anleger der Schwentinetalfahrt lege ich eine kurze Rast ein und erklettere den hohen Steg. Dabei genieße ich den leisen Gesang eines Rotkehlchens, das ich dann sogar in einer der großen Pappeln entdecken kann. Auch diese hohen Bäume sind schon fast komplett entlaubt.
Anleger nahe der Obstquelle
Auf einer recht flachen Schwentine paddle ich bald wieder gegen die nunmehr flotte Strömung aufwärts. Zum Glück ist der Wasserstand an den meisten Stellen recht ordentlich. Ich nehme mir vor, so weit aufwärts zu paddeln, wie es mir irgendwie möglich sein wird. So schaffe ich es bis hinter die Kurve beim Wasserwerk, und dann packt mich der Ehrgeiz: ich will es bis zur Oppendorfer Mühle schaffen!
Da der gute Wasserstand bleibt, komme ich vorwärts, wenn auch langsam. Als ich das Restaurant Oppendorfer Mühle erreiche, denke ich, ich könnte doch auch den Brückenschwall aufwärts durchfahren und bis zum oberen Anleger des Kraftwerks paddeln. Auf dem Weg dorthin liegt eine sehr lange Erle quer, aber mit einem einfachen Trick komme ich drüber.
Ich bin schon recht durchgeschwitzt, aber nun will ich es noch bis zum Kraftwerk schaffen. Tatsächlich komme ich noch bis dorthin, obwohl sich mir noch eine Kiesbank in den Weg stellt. Da dort oben noch mehr Strömung herrscht, kann ich kaum verweilen. Also wende ich und paddle das kurze Stück zurück bis zur Einsetzstelle bei der Obstplantage. Für ein paar Schritte auf festem Boden steige ich aus meinem Holzkanu und genieße es, durch die dicke Laubschicht zu schlendern, die sich hier unter den vielen Buchen und Eichen bereits gebildet hat.
Inzwischen ist es bereits später Nachmittag geworden, und ich möchte jetzt schnell zum Auto zurück. Zum Fotografieren ist das Licht ohnehin fast zu schwach, zumindest ist das Leuchten des Herbstlaubs fast verschwunden. Da ich mich bei aufwärts paddeln ziemlich anstrengte, habe ich geschwitzt und möchte mich wieder warm arbeiten. Also geht es jetzt flott abwärts. Bis zum Anleger komme ich recht schnell vorwärts, da die Schwentine kräftig strömt. Danach ziehe ich tief und schnell durch, so dass ich nach knapp 30 Minuten die 2,5 km hinter mich gebracht habe. Natürlich nehme ich dadurch meine schöne Umgebung nur begrenzt wahr.
Als ich gegen 14:45 Uhr bei der Einsetzstelle ankomme, dämmert es bereits, und es ist fast dunkel, als ich alles verladen und verstaut habe. Ich freue mich sehr darüber, mich so ausgearbeitet und trotzdem die Natur genossen zu haben!
Geschrieben in Kanutagebuch (2016)