Kanu & Natur

ein persönliches Blog von Jürgen Clausen

Auf der Eider ab dem Freibad Hammer am 9. April

Geschrieben am 09.04.2017 in Kanutagebuch (2017) —   Eider, Westensee (Geändert am 07.09.2017)

Wir haben Sonntag, und Gundula, Alexander und ich wollen auf der Eider paddeln. Es ist ein schöner Tag im Vorfrühling, und so stellen wir mein Fahrrad an der ersten Umtragestelle, der Steinfurter Mühle ab, bevor wir in Kiel-Hammer neben dem Freibad unterhalb der Sohlgleite einsetzen.

Da das Ufer dort recht steinig ist, suchen wir uns einige trockene Zweige zusammen, auf denen wir unser Kanu fürs Ausrüsten ablegen können und auf denen es gut ins Wasser rutscht. 

Die Eider hat recht gute Strömung, der Wasserstand ist mehr als "mittel". Bei weitgehend blauem Himmel starten wir bereits um 10:23 Uhr und genießen unsere geruhsame Fahrt durch Molfsee und Mielkendorf. Dort setzen gerade einige Kajakfahrer ein. Bald überholen sie uns, ebenso wie eine einzelne Dame in einem Kajak.

Unterwegs genießen wir die Stille unterhalb Mielkendorfs, und viele Singvögel unterhalten uns mit ihrem Gesang. Wir sehen Eisvögel, und kurz vor der Umtragestelle Steinfurter Mühle fliegt vom rechten Ufer ein Waldwasserläufer auf: er ist etwa so groß wie ein Flussuferläufer, aber er zeigt beim Auffliegen einen auffällig weißen Bürzel.

Kanueinsetzstelle und Umtragestelle beim Freibad Hammer

Kanueinsetzstelle und Umtragestelle beim Freibad Hammer

Wir hören einen Seeadler rufen. Halt, Moment mal: hier soll ein Seeadler auf einem Baum sitzen und rufen? So ganz können wir es nicht glauben, und der Verdacht kommt auf, dass es sich um einen Eichelhäher handelt, der sich in Fremdsprachen übt. Tatächlich klärt es der Eichelhäher selbst auf, indem er sich ganz normal in seiner eigenen Sprache äußert.

An der Steinfurter Mühle müssen wir feststellen, dass erstens der Holzsteg zum Aussetzen nicht mehr existiert und dass es zweitens das Restaurant nicht mehr gibt. Die Fischzuchtanlage wird auch nicht mehr betrieben. (Später erfahren wir, dass der Wirt und Fischzüchter das Restaurant in Wrohe am Westensee übernommen hat).

 

Umtragestelle Steinfurter Mühle

Umtragestelle Steinfurter Mühle

Wir setzen über die Rampe aus Beton-Rasensteinen geschickt aus, ohne dass unser Holzkanu noch mehr Riefen bekommt. Beim Umtragen helfe ich Gundula und Alexander, bevor ich mit meinem Fahrrad unser Auto aus Kiel-Hammer hole. Ich genieße meine Fahrradtour sehr,  der Weg führt auf weiten Abschnitten durch schöne Natur. Dabei erkunde ich auch einen neuen Weg, der an der Kuhfurtsau entlang führt.

Als ich im Auto sitze, beschließe ich, es gleich nach Hohenhude zu bringen, wo wir am Spätnachmittag unsere Kanutour beenden wollen. Mit dem Fahrrad fahre ich dann nach Steinfurt zu Gundula und Alexander zurück und wir wollen gleich in den letzten Abschnitt der Eider einsetzen. 

Vorher wandere ich noch über die Wiese zu einer Stelle, wo die Eider eine scharfe Kurve hat. Es sieht nämlich von weitem so aus, als läge dort ein Baum im Wasser. Tatsächlich hat sich dort ein Hindernis aus einer umgestürzten alten Weide gebildet, an dem wir nicht vorbei oder hindurch paddeln können. Auch bis kurz davor paddeln und dort aussteigen erscheint mir wegen eines sehr hohen Ufers schwierig zu sein. Also tragen wir unser Holzkanu über die Wiese und setzen unterhalb der Weide wieder ein. 

Auf der gegenüber liegenden Wiese hat ein Pärchen angelegt und pausiert dort im trockenen Gras.

ein Baumhindernis umtragen

ein Baumhindernis umtragen

Mühsam kommen wir ins Kanu, aber während wir einsteigen, fliegt mehrmals ein Eisvogel hin und her. Die folgende Fahrt auf der Eider genießen wir ganz besonders. Wir beobachten Braunkehlchen, Bachstelzen und Kanadagänse. An der Wanderwegbrücke bei Hohenhude müssen wir wegen des hohen Wasserstands umtragen, was zu erwarten war. Auch eine kleine Pause legen wir hier ein. Einige Kajakfahrer und ein SUPler sorgen für Verkehr auf der Eider, und inzwischen ist auch der Wanderweg recht stark frequentiert. Die Leute sind aber alle nett.

Bald paddeln wir langsam zum Westensee. An der Badestelle Hohenhude legen wir gegen 16:17 Uhr an und beenden unsere schöne Kanutour. Ich freue mich sehr, dass ich unser Auto bereits hierher gbracht habe. Ein ruhiger, interessanter und abwechslungsreicher Tag auf dem Wasser geht zu Ende. Das Wetter ist immer noch bestens, obgleich es hier im Schatten doch recht kühl ist.

Viele weitere Bilder gibt es in folgender Galerie. Fast alle Fotos stammen von Alexander Clausen

Geschrieben in Kanutagebuch (2017)