Abendtour auf dem Sternberger See am 1. September
Geschrieben am 01.09.2018 in Kanutagebuch (2018) — Mildenitz (Geändert am 06.09.2018)
Tourenstart zu einer Abendtour
Am heutigen Samstag kommen wir nach unserem Ausflug auf der Warnow an die Mildenitz. Wir campen am Wehr nahe Sternberger Burg und wollen morgen eine Tagestour über die Sternberger Seen mit dem Binnensee bei Groß Raden sowie Hechtgraben unternehmen. Das Wehr befindet sich kurz unterhalb des Ausgangs der Mildenitz aus dem Großen Sternberger See. Wir hören einen Eisvogel laut rufend hin und herfliegen.
Mildenitz nahe dem Sternberger See
Es ist nicht mehr weit bis zum Sonnenuntergang, als wir unser Holzkanu in die Mildenitz einsetzen und aufwärts bis in den See paddeln. Einige Greifvögel kreisen über dem kleinen Sumpfgebiet, es sind Bussarde und Rotmilane. Wir lassen unser Kanu so langsam wie möglich und leise durch die verschilfte Einfahrt gleiten, dann sind wir im See.
War es tagsüber recht windig, so ist der Wind jetzt fast ganz zum Stillstand gekommen. Wir genießen den Abend, beobachten einen Fischadler und etliche Haubentaucher.
auf dem Sternberger See
In der Ferne sehen wir hinter dem Schilf einige Autos stehen und wundern uns, wie die dort wohl hin gekommen sein mögen. Einen Weg dorthin gibt es nämlich nicht, weshalb wir annehmen, sie sind über die Wiese gefahren.
Die Sonne steht nun noch knapp über dem Wäldchen nordwestlich von uns. Da hören wir es plötzlich über uns rauschen: ein großer Schwarm Stare fliegt über uns hinweg und dreht seine Runden über dem Sternberger See und der Halbinsel, auf der sich die Autos befinden. Dabei machen sie großen Lärm. Es kommen andere Stare hinzu, kleinere Schwärme vereinigen sich mit diesem, teilen sich wieder, kommen wieder zusammen. Dabei drehen sie eine Pirouette nach der anderen, verdichten sich, erweitern sich wieder. Ab und zu landen sie ganz kurz im nahen Schilf, um dann gleich wieder aufzufliegen.
Sonnenuntergang auf dem Sternberger See
Wir schauen dem Schauspiel fasziniert zu, während die Sonne den See und alles drumherum in dunkel-rötliches Licht taucht. Irgendwann bleiben die Stare im Schilf, und dabei ertönen laute, chaotisch schallende Rufe über den See. Das Schilf wogt, es scheint zu kochen. Dann wird es allmählich ruhiger, und die meisten Stare scheinen sich miteinander auf einen Schlafplatz geeinigt zu haben.
Abendkanutour auf dem Sternberger See
Sobald die Sonne untergeht ist es recht frisch. Wir wollen nun auch nicht mehr lange auf dem See bleiben und drehen mittendrin um. So kommen wir noch vor dem völligen Dunkelwerden wieder am Wehr an. Um uns herum gluckst und plätschert es, und wir wissen nicht, welche Tiere sich hier gerade durch die Wildnis bewegen. Unser Kanu wird am Geländer des Wehres angeschlossen, dann essen wir noch eine Kleinigkeit und gehen schlafen.
Stare über dem Sternberger See
Am Wehr bei Sternberger Burg
Geschrieben in Kanutagebuch (2018)