Auf dem Behler See am 19. April
Geschrieben am 19.04.2018 in Kanutagebuch (2018) — Holsteinische-Seenplatte, Schwentine (Geändert am 12.06.2018)
blühende Weidenkätzchen
Am letzten Wochenende war sehr ungünstiges Wetter, aber es waren für die zweite Wochenhälfte sommerliche Verhältnisse vorausgesagt. Frühzeitig hatten wir geplant, den Donnerstag ab Mittag frei zu nehmen, um einen schönen, sonnigen Nachmittag auf dem Wasser zu verbringen.
Tatsächlich ist es heute weit über 20 Grad warm, und es weht nur ein leichter Wind. Wir wollen kleine Seen befahren, und daher zieht es uns nach Timmdorf an den Behler See. Der Behler See ist durch die Schwentine mit weiteren Seen verbunden, wie dem Höftsee (kurz vor dem Großen Plöner See) und in Richtung Malente dem Dieksee. Zum Behler See gehört noch der Langen See. In den setzen wir über einen kleinen Verbindungskanal ein, der vom nahen Suhrer See kommt.
Im Herbst hatten wir hier schon einmal eingesetzt und uns dafür eine schmale, niedrige Lücke durch die Krone einer umgekippten Erle geschnitten. Als wir diese heute passieren, schwimmt dort gerade eine mittelgroße Ringelnatter vorbei.
Wir paddeln sehr langsam und ruhig durch die Bucht beim Jugendlager Adlerhorst vorbei. Dort ist es noch recht still, von ein paar leichten Bautätigkeiten abgesehen. Im Behler See angekommen, paddeln wir westlich an der Insel Großes Warder entlang. Auf dieser Insel halten sich viele Möwen auf, und wir hören auch Graugänse. Viele werden dort wohl brüten, wie in jedem Jahr.
Etliche Schellentenpärchen halten sich am Ufer auf, von dem wir mehr als 50 Meter Abstand halten. Auch Tauchenten sind dort, nicht nur paarweise, sondern auch in Gruppen. Ab und zu fliegen sie auf und drehen eine größere Runde, bevor sie sich wieder am Inselufer niederlassen. Ein Gänsesäger überfliegt uns in ziemlicher Eile.
Hinter der Insel fährt gerade einer der Ausflugsschiffe der 5-Seen-Fahrt vorbei. Das passt jetzt gut, denn so begegnen wir uns jedenfalls nicht noch in der Engstelle der Brücke. Über der kleinen Bucht fliegen Schwalben. Es sind die ersten, die wir in diesem Jahr treffen.
Höckerschwan auf dem Dieksee
Wir sind entspannt und vergnügt, und wir freuen uns sehr, die Freiheit zu haben, einfach mitten in der Woche frei zu nehmen, wenn günstigeres Wetter herrscht als an den Wochenenden. Dafür arbeiten wir dann auch gern mal am Samstag.
Um die Insel herumpaddelnd erreichen wir bald wieder den Langen See, der bis an die Timmdorfer Brücke reicht. Bevor wir dort ankommen, fliegt ein Eisvogel am Ufer der Wochenend-Halbinsel vorbei. Langsam paddeln wir durch die kurze Verbindung zum Dieksee hinüber. Einige Ausflügler, deren Sprache wir nicht verstehen, unterhalten sich lautstark an den TiBas, die an der Anlegestelle der 5-Seen-Fahrt aufgebaut wurden.
Verbindung des Langen See mit dem Dieksee
Auf dem Dieksee sitzt gleich links im Schilf ein Höckerschwan auf seinem Nest. Wir wenden uns nach rechts und paddeln ganz langsam in die Bucht nach Niederkleveez. Ein Motorboot brummt heran, es ist der Fischer, der zum Langen See hinüber fährt. Als plötzlich die vielen Graugänse, die in der Bucht schwimmen, unruhig werden und teilweise auffliegen, schauen wir erwartungsvoll in die Luft. Dann haben wir den Störenfried auch schon entdeckt: ein Seeadler dreht oben über Timmdorf seine Runden. Da er bald in den Wolken entschwindet, beruhigen sich auch die Wasservögel wieder. Das Ausflugsschiff fährt nach Niederkleveez, legt dort laut brummend an. Auch der Fischer kommt zurück und fährt zu seiner Anlegestelle in Niederkleveez. Wir paddeln an einem sehr schönen Ufer vorbei und freuen uns darüber, dass deren Besitzer viel Natur gelassen und ihre Ufer nicht exzessiv gestaltet haben, trotzdem es sich hier um ein Privatgrundstück handelt.
auf dem Dieksee
Zum Essen unseres Pausensnacks bleiben wir im Kanu und halten uns an alten Baumkronen fest, die als Totholz in Ufernähe liegen. Ein älterer Mann in einem Ruderboot bewegt sich langsam über den See. Bald paddeln auch wir wieder vom Dieksee zum Langen See hinüber. Der Fischer hat die kurze Verbindung zwischen den beiden Seen (Schwentine!) mit Reusen abgesperrt. Wir können allerdings drüber paddeln. Bevor morgens das erste Ausflugsschiff hier passieren wird, muss er sie wieder entfernt haben, denken wir.
Als wir an der Insel Großes Warder vorbei paddeln, sehen wir auf einem Stück Totholz einige Austernfischer sitzen. Obwohl wir weit entfernt sind, fliegen sie auf. Auf unserem weiteren Weg kann ich auch noch einen Zwergtaucher beobachten.
Wir durchkreuzen noch die Bucht beim Adlerhorst, dann kommen wir wieder an unserer Einsetzstelle an. Viele Fahrradfahrer passieren hier den Fahrradweg. In aller Ruhe und bei immer noch bestem Wetter verladen wir unser Kanu und die Ausrüstung und fahren die knapp 30 Kilometer nach Hause zurück. Über diesen schönen Sommertag im Frühling freuen wir uns sehr.
Alle Einsetzstellen und sonstigen Informationen zur Schwentine u.d. Holsteinischen Seenplatte findet Ihr bei FlussInfo, dem Informationsportal für Wasserwanderer.
Die beste Gewässerkarte: https://www.flussinfo.net/schwentine/wasserwanderkarten/
unsere Einsetzmöglichkeit
Geschrieben in Kanutagebuch (2018)