Auf der Eider bei Achterwehr am Samstag, den 29.
Geschrieben am 29.09.2018 in Kanutagebuch (2018) — Obere-Eider, Westensee (Geändert am 01.10.2018)
Kanu-Einsetzstelle Achterwehr
Am heutigen Samstag ist es kühl und windig, aber wir wollen trotzdem aufs Wasser. Auf der Eider bei Achterwehr waren wir lange nicht, und so fahren wir gegen Mittag dorthin und setzen bei fast ganz verhangenem Himmel und etwas kühlem Wind dort ein.
Auf dem Parkplatz stehen durchaus Autos mit Bootsträgern auf dem Dach, und beim Kanuvermieter startet gerade eine Gruppe mit einem Floß in Richtung Strohbrück. Man stakt die Flöße dort nun nicht mehr, man rudert sie.
Obere Eider bei Achterwehr
Wir haben uns warm angezogen. Das erste Mal trage ich lange Unterwäsche. Auf der Wiese hinter der Kajakvermietung halten sich Kanadagänse auf. Wir hatten sie bereits bei unserer Anfahrt gesehen. Bei einigen schaut nur ihr schwarz-weißer Hals aus dem hohen Gras. Aus dem Wasser klettern gerade noch zwei weitere an Land, als wir an ihnen vorbei paddeln.
Das Wasser ist recht klar, der Wasserstand erstaunlich gut. Wir lassen uns Zeit, Bei den letzten Stürmen sind einige Bäume über die Eider gefallen, aber bis auf einen Stamm hat man alle geborgen, und über diesen einen kommen wir leicht hinüber.
Obere Eider bei Klein Nordsee
Uns fällt auf, dass erst ganz wenig Laub bunt gefärbt ist. Meist sind es Eichen, die den Anfang gemacht haben. An einer sandigen Stelle können wir auf dem Grund kleine Barsche beobachten, wie sie sich ganz auf den Grund drücken. Wahrscheinlich schlafen sie auf diese Weise und sind so relativ sicher vor Fressfeinden.
Obere Eider nahe dem Westensee
Allmählich gelangen wir in den Bereich, der weniger vor dem Wind geschützt ist. Er kommt fast genau von vorn. Ein Kanu kommt uns entgegen. Man lobt unser schönes Kanu und bemerkt dann, dass wir von FlussInfo sind. Wir halten mit dem jungen Pärchen ein wenig Smalltalk und bekommen viel Lob für unsere FlussInfo-Aktivitäten. Die beiden kommen aus Flintbek.
Blick auf den Westensee
Ab und an ließ sich bisher auch die Sonne aus kleinen blauen Wolkenlücken am Himmel blicken. Bis wir den Westensee erreichen, ist es damit aber vorbei, und ein scharfer, kühler Wind weht uns entgegen. Einige hundert Meter paddeln wir auf den See hinaus, aber spaßig ist es eher nicht, nur sportlich.
Bald drehen wir bei und da der Wind leicht seitlich kommt, haben wir es gar nicht so leicht, nicht von dem Eiderausfluss weg getrieben zu werden. Als wir endlich wieder in der Eider sind, legen wir am westlichen Ufer an und machen eine ausgedehnte Pause.
viel Wind auf dem Westensee
wir verlassen den Westensee
Es ist hier bereits etwas angenehmer als auf dem See, obwohl es ordentlich durchpfeift. Während wir essen und trinken, verdunkelt sich der Himmel, und es geht ein leichter Regenschauer nieder. Ich ziehe unser Kanu mit unter das schützende Blätterdach einer der großen Erlen, die hier stehen. So bleibt es trocken, wie wir auch.
Pause an der Oberen eider
Angelegt an de Pausenstelle
Wir halten es etwa 20 Minuten aus, dann starten wir wieder durch. Der Regen ist vorbei. Auf dem folgenden Abschnitt ist es recht geschützt und daher spürbar wärmer. So können wir uns Zeit lassen und müssen uns nicht warm paddeln.
Von hohen Weiden am östlichen Ufer hören wir Schwanzmeisen rufen. Zu sehen bekommen wir sie erst, als ein ganzer Trupp von ihnen zum nächsten Baum fliegt. Ansonsten sind auffallend wenig Singvögel und auch Wasservögel unterwegs.
Obere Eider bei Felde
Wanderwegbrücke bei Felde-Brandsbek
An der Wanderwegbrücke hat ein Angler seine Ausrüstung ausgebreitet. Spaziergänger sehen wir nur wenige, ganz im Gegensatz zu anderen Tagen. Langsam paddeln wir unter der Eisenbahnbrücke hindurch, wo man heute gut auf den Grund sehen kann. Auch dort halten sich einige Fische auf.
Wir paddeln an Klein Nordsee vorbei. Einer der Stürme hat dort kürzlich einen der markanten dicken toten Erlenstämme umgeweht, die hier den Schwarzspechten gerne als Futterquelle gedient haben und bereits riesige, auchn längliche, Löcher aufwiesen. Er liegt nun am Ufer. Naja, die Spechte hämmern ja auch gern in Erdnähe, wenn es etwas Nahrhaftes zu holen gibt.
Die schlafenden Barsche halten sich immer noch an der selben Stelle auf, als wir dort vorbei paddeln. Einige Kanadagänse kommen auf uns zu geflogen, drehen eine große Runde und fliegen wieder in die Richtung, aus der sie kamen.
Obere Eider bei Achterwehr
Gegen 16:25 Uhr landen wir dann wieder in Achterwehr an der Einsetzstelle an. Für das Einpacken lassen wir uns viel Zeit. Auch wenn es kühl war, so haben wir trotzdem ein paar schöne Stunden auf dem Wasser und in der Natur verbracht.
wieder angelandet in Achterwehr
Geschrieben in Kanutagebuch (2018)