Inseltour auf dem Großen Plöner See mit Katrin und Frank Anfang September
Geschrieben am 09.09.2019 in Kanutagebuch (2019) — Großer-Plöner-See, Holsteinische-Seenplatte, Schleswig-Holstein-paddeln (Geändert am 13.09.2019)
Einsetzstelle in Plön am Ascheberger Parkplatz
Wir haben Sonntag, und ich bin mit Frank und Katrin zu einer Kanutour auf dem Großen Plöner See verabredet. Wir hoffen auf gutes Wetter und möchten früh starten. Die Temperaturen liegen noch unter 10 Grad.
Die Schwentine bei Plön Spitzenort
Wir sind am Ascheberger Parkplatz verabredet. Als ich dort erscheine, liegt der Kleine Plöner See noch ziemlich im Nebel. Ein paar Minuten danach treffen meine Mitpaddler ein und der Nebel ist fast komplett verschwunden.
Inselwelt im Großen Plöner See
Es ist noch recht still, obwohl wir bereits 8.45 Uhr haben. Während wir unsere Kanus abladen und ausrüsten, sehen wir einigen Schwänen zu, die in kleinen Gruppen über den Kleinen Plöner See ziehen und manchmal auch fliegen.
Unter dem Steg flitzen einige Fische durch das sehr flache Wasser. Die meisten sind kleine Barsche, aber einer ist länger als 20 cm. Ich freue mich immer wieder, wenn wir Fische zu sehen bekommen.
flache Durchfahrt zwischen den Inseln
Um kurz nach Neun ist es so weit: wir verlassen diese Einsetzstelle und paddeln in Richtung Mühlensee. An der Insel steht ein Graureiher im seichten Wasser, und zum Glück lässt der sich nicht stören.
Die Sonne durchbricht nun den verbliebenen Dunst, und über den durch einen Bahndamm zweigeteilten Mühlensee paddeln wir zur Umsetzstelle Spitzenort.
Großer Plöner See: Blick nach Bosau
Spiegelblanker Großer Plöner See
Hier müssen wir unsere Kanus über einen Borstenpass unter der B 430 hindurch ziehen und sind bald in der Rohrdommelbucht beim Campingplatz Spitzenort angekommen. Es ist nun richtig sonnig, und die Spätsommersonne wärmt so gut, dass es mir ab jetzt im T-Shirt warm genug ist. Ich finde es erstaunlich. Damit habe ich nicht gerechnet. Am Ufer des Campingplatzes sitzen etliche Stockenten. Die meisten sind unaufgeregt, aber einige machen sich doch von dannen.
Navigation auf dem Großen Plöner See
Wir umrunden langsam den Campingplatz, paddeln dabei durch sehr flaches, klares Wasser und beobachten den sandigen Grund. Wir müssen uns nun über unsere Route klar werden. Wir können uns entscheiden, entweder von hier aus rechts die Inselgruppe zu umrunden, die vor uns liegt, oder als kürzeren Weg um die Halbinsel "Prinzeninsel" herum zu paddeln, um über den Durchstich zurück zur Rohrdommelbucht zu gelangen.
Der Rat tagt
Da es richtig windstill ist und der Große Plöner See ganz glatt, entscheiden wir uns für die größere Runde. Mit stiller Freude lassen wir unsere Kanus langsam durch das Wasser gleiten. Es ist auch hier recht klar, so dass wir gut die hier sehr unterschiedlichen Tiefen beobachten können. Die Sichttiefe liegt bei mehr als drei Metern!
Pause auf dem Langen Warder
Die Inseln gehören zum NSG "Halbinsel Störland und Inseln im Großen Plöner See", und die Passage zwischen Inseln und Festland ist nur zwischen dem 1. Mai und 15, Oktober gestattet. Hier haben viele Wasservögel ihr Überwinterungsgebiet. Als wir die letzte Insel passieren, fliegt nahe vor uns ein Seeadler auf. Es scheint ein Jungvogel zu sein, denn er ist recht klein und trägt noch nichts Weißes am Kopf oder Stoß. Wir beobachten ihn lange, da er sich in etwa 200 Metern Entfernung auf eine Baumspitze setzt. Auf unserem weiteren Weg um die Inselgruppe herum besucht uns auch eine Seeschwalbe. Ob es eine Küsten- oder Flussseeschwalbe ist, kann ich nicht erkennen.
anlegen am Langen Warder
Wir steuern für eine Pause die Insel Langes Warder an. Sie gehört zwar auch zum NSG, aber tagsüber darf sie angefahren werden und man darf sich in einem kleinen Teilbereich aufhalten. Als wir anlegen, begrüßt uns gleich ein Zaunkönig mit seinem lauten Gesang. Wir genießen belegte Brötchen und eine Honig-Melone. Frank und Katrin haben gut für das Bauch-Wohl gesorgt. Wir sitzen auf dem Steg und unter uns ziehen kleine Spitzschlammschnecken viele dünne Furchen in den sandigen Seegrund.
Während unserer Pause ziehen von Süden und Osten einige dunkle Wolken auf, und wir sehen sogar einige Schauer über der Gegend um Bosau niedergehen. Wir wundern und freuen uns, denn wir selbst sitzen noch für gewisse Zeit in der Sonne.
Als wir uns wieder auf den Weg machen und den Durchstich anpaddeln, graut sich der Himmel leider richtig ein.
auf dem Steg am Langen Warder
In der Bucht können wir einen Eisvogel beobachten, der links vom Durchstich gesessen hat und mit lautem Rufen ein Stück weiter fliegt. Auch die Rufe eines Kleibers sind für kurze Zeit zu hören.
Der Durchstich lässt sich gut paddeln, aber unter der Fußgängerbrücke ist er dann doch zu flach. Wir müssen ein kurzes Stückchen treideln. Spaziergänger stehen auf der Brücke über uns und lassen sich durch unsere Aktionen unterhalten.
schöner Großer Plöner See
Durch die folgende Rohrdommelbucht paddeln wir etwas flotter, und die beiden dort stehenden Graureiher lassen sich nicht durch uns stören. Am Borstenpass versuche ich abwärts zu paddeln, aber ich bleibe bald an einem Borstenriegel hängen, da hier nicht genug Wasser fließt. Ich steige aus, und da ich ohnehin Gummiestiefel trage, entferne ich bei der Gelegenheit gleich noch einen großen Stein, der sich in der Fahrrinne verirrt hatte.
auf dem Großen Plöner See
Bald sitzen wir wieder in unseren Kanus, und bei sich allmählich verdunkelndem Himmel paddeln wir über den Mühlensee in den Kleinen Plöner See zur Einsetzstelle zurück. Für ein kleines Stück haben wir sogar etwas Gegenwind dabei. Wenn wir in Richtung Wittmoldt schauen, sehen wir dort heftige Regenfälle. Plön selbst bekommt diesmal davon aber nichts ab, so dass wir in Ruhe anlanden und unsere Kanus verladen können.
Frank und Katrin auf den Plöner Seen
Auf dem Parkplatz ist mächtig viel Betrieb, und die Einsetzstelle ist fast zugeparkt. Das Schild "Feuerwehrzufahrt" ist manchen Menschen wohl etwas zu klein geraten...
lang gemacht im Holzkanu: Jürgen in Ruhe-Position
Wir hatten einen schönen Paddeltag miteinander. Das Wetter war viel besser als vorhergesagt, und es war auch wärmer als gedacht. Flott fahren wir nach Kiel zurück und freuen uns über diesen schönen Sonntag!
Ich danke Katrin für die vielen schönen Fotos, die sie unterwegs machte.
Gegenlichtspiel auf dem Großen Plöner See
Geschrieben in Kanutagebuch (2019)