Borkower See und Mildenitz-Wildnis am 4. Juni Pflingsten
Geschrieben am 10.06.2022 in Kanutagebuch (2022) — Mildenitz (Geändert am 18.07.2022)
Einsetzstelle Borkow: am flachen Ufer oder provisorischem Steg anlanden oder starten
Am Pfingssamstag setze ich an der Badestelle Borkow in den Borkower See ein. Während ich warte, dass ein paar Angler sich mit ihrem Schlauchboot ausgerüstet haben, zieht ein Exemplar der hier hausenden "Dschungelschuten" seiner Wege, besetzt mit etwa 17 nicht gerade leisen paddelnden Passagieren.
Dann bin ich auch endlich auf dem See. Ist der Borkower See meistens mit See - und Teichrosen dicht bewachsen, zeigt er heute fast nur blanke Wasseroberfläche. Ein Rotmilan kreist über dem Auenwald, der den Beginn der Mildenitz markiert. Er wird von einer Krähe verfolgt, was ihn jedoch nicht weiter zu stören scheint. Ich jedoch scheine seine Aufmerksamkeit erregt zu haben, denn er fliegt immer tiefer und immer näher an mich heran, bis er mich in geringer Höhe einige Male umkreist. Das freut mich sehr!
Ende des Borkower See: hier geht es in die Mildenitz-Wildnis
Es ist kaum windig, und so kann ich am Beginn der Mildenitz-Wildnis viele Vögel rufen oder singen hören. Mir fällt auf, dass ich einige Jahre nicht mehr hier war und dass man leider inzwischen viele Totholzstümpfe entfernt hat. Schön ist es trotzdem.
Mildenitz nahe Borkow
Aus dem Auenwald an beiden Ufern höre ich einige Spechte rufen, und von den Erlen und Weiden schallt der Gesang von Rotkehlchen und Mönchsgrasmücken. Ein Stück vor mir paddelt die Gruppe in dem großen Boot, und die Kommandos des Skippers hallen leider durch den Wald. Ich hoffe, dass ich das nächste Mal eine Tageszeit wählen kann, in der ich von so etwas verschont bleibe.
Auenwald an der Mildenitz
Ich bin langsam unterwegs, möchte meine Tour so gut es geht genießen. Allmählich komme ich dem Wald näher, es gibt wieder Ufer statt Sumpf. Zuerst erscheinen rechts sandige Hänge und bald links verwurzelte flache Uferstellen. Eigentlich müsste ich mal raus, aber irgendwie verpasse ich die Gelegenheit und schon bin ich da, wo die Ufer zu hoch werden.
ja
An einer schönen Stelle gibt es einen Abbruch, und es sind in den oberen Lagen einige Eisvogelniströhren zu sehen. Aber was ist das darunter, etwa einen Meter über dem Wasser? Ein Loch im Sand, fast wie eine Fuchsröhre. Sand wurde frisch heraus gewühlt. Mir ist bekannt, dass Gänsesäger so oder ähnlich brüten können, indem sie Bisamröhren erweitern. Gesehen habe ich aber keine der Vögel, die gesamte Fahrt nicht.
Eine kleine Gruppe in Kanus kommt mir entgegen, man ist vergnügt, aber nicht übertrieben.
hohes sandiges Ufer an der Mildenitz
Ich paddle nun die letzten zweihundert Meter zur Brücke Neuwoserin. Hier ist die Mildenitz schnurgerade, aber durch abwechslungsreiche Ufer trotzdem sehr schön. Ich sehe den Ausflugskahn noch unter der Brücke verschwinden und wundere mich, wie der da hindurch passt. Als ich mich der Brücke nähere, erweist sich diese als komplett neues Bauwerk. Es hat einen breiteren Durchlass als die alte und womöglich auch etwas mehr Kopffreiheit. Ein einzelner Paddler steht mit seinem Kajak vor der Brücke.
Waldwildnis
Neue Brücke Neuwoserin, erbaut 2021
Pause an der Einsetztelle Neuwoserin
Während meiner Pause komme ich mit dem Einzelpaddler ins Gespräch. Er kommt aus der Gegend und zeigt mir Fotos seiner liebsten Gewässer. Nach einer Weile paddeln wir nebeneinander zum Borkower See zurück, ab und zu etwas erzählend.
Geschrieben in Kanutagebuch (2022)