Kanu & Natur

Wir treffen uns in Schulensee an der Einsetzstelle. Mit dem Bootswagen haben wir unsere Kanus und Ausrüstung vom Parkplatz knapp 200 Meter heran gerollt und sitzen bereits um halb zehn in unseren Kanus.

Auf dem schönen Stück Eider-Wildnis vor dem Freilichtmuseum können wir einige größere Fische beobachten, und ein Eisvogel fliegt in einiger Entfernung vor uns auf, ebenso wie zwei Graureiher.

Kurz hinter der Straßenbrücke der L318 landet Katrin kurz an. Ich lege mein Kanu dafür längsseits und steche mein Paddel in den Grund, um für Stabilität zu sorgen.

Während wir weiter aufwärts paddeln, prüfen wir noch weitere Anlandemöglichkeiten. Für Kajaks sieht es damit jedoch nicht so gut aus.

Es ist nicht das Superwetter, und etwas nieselt es sogar. Da die Temperaturen steigen, ist das aber nicht besonders unangenehm, und es hört auch bald wieder auf.

Viele Stauden und Schwimmpflanzen blühen an den Ufern sowie in Ufernähe: Sumpfkresse, Sumpfvergissmeinnicht und Brunnenkresse bilden richtige Kissen an den Ufern. Auf festem Grund stehen Blutweiderich, Weidenröschen, Reet und die verschiedensten hohen Gräser sowie Rohrkolben und ausgeblühte Iris, die man leicht an den länglichen Früchten erkennen kann. Pfeilkraut und Einfacher Igelkolben sind fast den gesamten Flussverlauf über zu sehen. 

Katrin sieht einen Waldwasserläufer auffliegen, und über einer Wiese am linken Ufer jagt ein Rohrweihenweibchen, stößt schnell zum Boden. Einen männlichen Vogel sehen wir dann auch noch.

Die Strömung ist eher gemäßigt, und zum Glück ist der Gegenwind eher nicht so schlimm. Nach knapp zwei Stunden erreichen wir die Wanderwegbrücke in Molfsee und legen für eine ausgedehnte Pause an. 

Jeder hat etwas mitgebracht, und wir sitzen entspannt in unseren leichten Faltstühlen und breiten das kalte Buffet auf unseren kleinen Klapptischchen aus. Einer der großen Schirme dienst uns als Windschutz. 

Während wir unser Essen genießen, ziehen sich am Himmel im Westen recht dunkle Wolken zusammen. Wir wollten eigentlich noch weiter aufwärts paddeln, aber angesichts der ein wenig unsicheren Wetterlage entscheiden wir uns dann doch für die Heimfahrt. 

Wir lassen uns aber viel Zeit, und der Wind fegt die Wolken nach einer Weile auch wieder auseinander, so dass es nicht mehr so bedrohlich aussieht.

Ein Grünspecht begleitet uns für gewisse Zeit mit seinen spöttischen Rufen, und immer wieder fliegt ein Graureiher auf. Ein Greifvogel fliegt aus dem hohen Wald am Bahndamm auf und fliegt dann schnell über die Eiderwiesen. Ich vermute, es ist ein Fischadler, so weiß wie der von unten war. Auch sein Flügelschlag  war charakteristisch. 

Auf unserer weiteren Fahrt wird es heller und wärmer, so dass Regenjacken wieder aus können und Spritzdecken geöffnet. Eine weiße Uferstraude erregt meine Aufmerksamkeit: hier steht doch tatsächlich eine kleine Gruppe "Angelika", also Engelwurz. Auch Wasserfenchel entdecke ich zu meiner Freude. 

Während wir wieder im Wildnis-Abschnitt sind, knipse ich mit meiner Rosenschere von einer quer liegenden dünnen Weide einige Zweige ab, so dass wir in Zukunft weniger von ihnen im Gesicht haben werden. Bald erreichen wir den Schulensee, und während wir langsam über den See zur Einsetzstelle hinüber paddeln, genießen wir noch den Blick auf die schöne Halbinsel gegenüber, die im Naturschutzgebiet liegt und an deren Ufern oft Enten, Gänse und Graureiher zu beobachten sind. So ist es jetzt auch, und wir freuen uns, dass von denen niemand auffliegt.

Wir landen an und lassen es uns an der Einsetzstelle noch bei einem sehr ausgedehnten Picknick gut gehen. Dann wird abgerüstet, und Kanus sowie  Ausrüstung werden mit drei Bootswagen zum Parkplatz transportiert. Wir freuen uns über diesen schönen Sonntag!  Der Weg nach Hause ist zum Glück nicht lang.