Auf dem Eider-Ring-Kanal am 23. Oktober
Geschrieben am 24.10.2023 in Kanutagebuch (2023) — Eider, Eider-Ring-Kanal (Geändert am 28.05.2024)
Nach ein paar sehr kühlen Tagen haben wir nun wieder schönes, fast windstilles Herbstwetter mit mehr als 13 Grad. Am Montag, den 23. Oktober zieht es mich wieder aufs Wasser, und dieses Mal möchte ich gerne auf dem Eider-Ring-Kanal paddeln.
Am Speicher in Achterwehr: auf dem Eider-Ring-Kanal
Ich setze um kurz nach Zehn Uhr beim Speicher ein und paddle langsam in Richtung Nord-Ostsee-Kanal. Am gegenüber liegenden Ufer halten sich kleine Entenvögel auf. Ich denke sofort an Zwergtaucher, und ein Blick durch mein Fernglas bestätigt es mir: es sind keine Enten, sondern tatsächlich Zwergtaucher! Ich denke, das fängt ja schon mal gut an.
Eider-Ring-Kanal
Langsam paddle ich weiter, jetzt etwas näher zum westlichen Ufer. Etwas Braunes gerät in mein Blickfeld, und es entpuppt sich als Bisam. Dieser schwimmt einige Meter von mir entfernt ein ganzes Stück parallel zu meinem Kanu, bevor er direkt am Ufer untertaucht. Ich denke, der hat dort seine Höhle.
Über mir zieht ein kleiner Trupp Nonnengänse. Ihre hochtönenden Rufe haben mich auf sie aufmerksam gemacht.
Eider-Ring-Kanal vor Quarnbek
Bevor ich den Quarnbeker See erreiche, suche ich den kleinen Anleger auf, der in einer kleinen Bucht liegt. An dieser Stelle kann ich auch mal kurz zum Flemhuder See hinunter gehen, da einer dessen wenigen Zugänge genau hier liegt.
Als ich zurück bin vom Besuch dieses 7 Meter tiefer gelegenen Sees, fliegt ein Eisvogel vorbei. Am Wanderweg hier auf dem Damm zwischen See und Kanal haben Wildschweine an vielen Stellen den Boden gut gelüftet.
Pause an der ehemaligen Schleuse Strohbrück
Ich paddle bald noch ein Stück weiter, denn ich möchte gerne im ehemaligen Schleusenwärter-Häuschen auf der Bank sitzen und essen und einen Kaffee aus meiner Thermoskanne trinken.
Während ich meine Mittagspause genieße, singt über mir in einer der hohen Eschen ein Rotkehlchen, und Eichelhäherrufe schallen aus dem nahen Gehölz.
Plötzlich bewegt sich etwas Ungewöhnliches: eine große Wollhandkrabbe, die ganz mit Entengrütze überzogen ist, klettert über die Betonkante der Schleuse, um sich ins Wasser der Eider plumpsen zu lassen! Während ich versuche, ein Video davon aufzunehmen, kommen noch zwei weitere in mein Blickfeld. Womöglich kommen die Krabben hier aus dem NOK, um über das Schleusenbauwerk zum Eiider-Ring-Kanal zu gelangen. Das sind wirklich merkwürdige Tiere!
Kaffeepause im ehemaligen Schleusenwärterhäuschen
Wollhandkrabbe bei der Überwindung der Höhe von Nord-Ostsee-Kanal
Rückfahrt nach Achterwehr: auf dem eider-Ring-Kanal
Nachdem ich eine ganze Weile an der alten Schleuse verbrachte, steige ich wieder in mein Kanu. Während ich langsam zur Einsetzstelle zurück paddle, höre ich weitere Rotkehlchen, einen Grünspecht und mehrere Wacholderdrosseln. Zu meiner Freude kommen auch immer wieder Schwanzmeisen vorbei geflogen und huschen schnell in den hohen Gehölzen umher, bevor sie weiter ziehen.
Gegen halb zwei Uhr lande ich wieder an , ziehe mein Kanu an Land und verpacke alles. Während meiner Rückfahrt freue ich mich noch lange über meine feine kleine Kanutour mit all den schönen Naturerlebnissen.
Zurück an der Einsetzstelle
Geschrieben in Kanutagebuch (2023)