Von Plön bis Malente und zurück am 4. Juni
Geschrieben am 06.06.2023 in Kanutagebuch (2023) — Behler-See, Großer-Plöner-See, Holsteinische-Seenplatte, Schleswig-Holstein-paddeln
Einsetzstelle am Großen Plöner See
Für heute sind 5 km/h Wind vorher gesagt worden. Das erscheint uns als fast ideal, um wieder einmal eine Kanutour auf dem Behler See und Dieksee zu unternehmen.
Anstatt bei der Ölmühle einzusetzen, nutzen wir diesmal die bei der Fischerei. Die ist ein wenig bequemer und ohne Bootswagen zu erreichen. Die Strecke ist deshalb etwas länger, aber nicht zu lang.
Der Große Plöner See ist zunächst fast glatt, als wir gegen halb zehn Uhr durchstarten. Einige Haubentaucher sind in unserer Nähe, mal über und mal unter Wasser.
Bei wolkenlosem Himmel und schwachem Wind paddeln wir über die große Bucht nach Fegetasche hinüber, wo wir in die Einmündung der Schwentine paddeln. Während wir noch dahin unterwegs sind, legt das große Ausflugsschiff ab und fährt hinüber zur Anlegestelle nahe dem Bootshafen von Plön.
Start bei der Fischerei
Inseln im Großen Plöner See
Ölmühlenschwentine unter der B 76 hindurch: in Plön
In der Ölmühlen-Schwentine ist das Wasser sehr klar. Größere Fische bekommen wir allerdings leider nicht zu sehen. Unter der Brücke der B 76 ist noch so hoher Wasserstand, dass wir nirgendwo Grundberührung haben. Ich genieße dieses kurze Stück bis zur Umtragestelle sehr, da es hier recht natürlich geblieben ist. Umgefallene Bäume werden nur so weit entfernt, wie es unbedingt nötig ist, und die Ufer sind ab der Straßenbrücke wild und unverbaut.
Auf dem Schwimmsteg der Einsetzstelle sitzt ein Gänsesäger-Weibchen. Frank und Katrin paddeln vorbei, ohne dass es sich rührt. Erst als ich ankomme und denke, ein Foto wäre jetzt toll, bewegt es sich und fliegt tatsächlich über den Altarm beim Kanuverein davon.
Beim Kanuverein wird eine Regatta veranstaltet. Die Wiese ist bedeckt mit Zelten, und man hört bereits einige Regie-Anweisungen.
Schwentine bei der Ölmühle: zwischen dem Großen Plöner See und dem Höftsee
An der Umtragestelle parkt ein rotes Kajak, und es kommt jemand über die Rollenbahn vom Höftsee mit einem weiteren Kajak. Der lässt sich allerdings sehr viel Zeit. Wir warten geduldig ab, bis er angekommen ist. Umständlich steigt er in sein Kajak, obwohl der Steg wirklich optimal gebaut ist. Naja, die Menschen sind verschieden. Es kommt allerdings noch ein drittes Kajak über die Rollen. Der zweite könnte eigentlich den Steg frei machen, aber dazu kann er sich nicht entschließen. Er wartet, bis der Kumpel wieder in seinem Kajak sitzt, und das dauert eine kleine Ewigkeit. Meine Geduld wird ziemlich ausgetestet. Um ein Haar hätte ich etwas gesagt, verkneife es mir aber dann doch, einfach um die Stimmung bei uns nicht zu stören.
Umsetzstelle Ölmühle: mittels einer Rollenbahn
Die ersten Rennpaddler treiben sich noch relativ locker verteilt auf dem Höftsee herum. Ein Motorboot kommt angerauscht, nicht gerade langsam, und es transportiert ein Rennkajak nebst Paddlerin. Da ist wohl etwas gebrochen, vermutet Frank. Wir dürfen ordentliche Wellen "genießen". Ich finde das weder sportlich noch nett.
Als wir dann am Anfang des Behler Sees sind, lagern dort etliche Rennkajaks mitten im Weg und starten bald nach lauten Megafon-Ansagen in kleinen Gruppen. Zum Glück paddeln sie auf dem Höftsee, so dass wir sie bald los sind und auch das Megafon nicht mehr stört.
Rennkajaks auf dem Behler See
Wir paddeln fröhlich in Ufernähe auf dem Behler See in Richtung Timmdorf. Einmal kurz anlanden für das Nötigste, dann geht es weiter. Das 5-Seen-Schiff kommt um die Insel Langes Warder gefahren, aber es ist bereits weit weg von uns in Seemitte, als wir die Stelle erreichen.
In der kleinen Bucht vor der Straßenbrücke in Timmdorf empfinde ich wieder diese gewisse Stimmung, die ich dort oft erlebe: Gemütlichkeit, fast Geborgenheit. Wir paddeln unter der Brücke hindurch zum Dieksee. Am Anleger sitzen ein paar nette, ruhige Leute und grüßen freundlich.
auf dem Behler See
Durchfahrt zum Dieksee in Timmdorf
Auf dem Dieksee
Wir halten uns in der Mitte des Dieksees und paddeln auf die Insel zu, die wir uns als Pausenplatz ausgesucht haben. Bis dahin haben wir aber noch gut 2000 Meter zurück zu legen. Es ist kaum windig, und andere Wasserfahrzeuge sind nur sehr wenige unterwegs. Nach einer Dreiviertelstunde landen wir an einem strandartigen Ufer an und machen es uns mit Tischchen, Faltstühlen und zwei Schirmen gemütlich. Auf diese Weise lassen wir uns ganz entspannt zu einem ausgiebigen Sonntags-Picknick nieder.
Anfangs ist es noch etwas schattig, doch bald steigt die Sonne höher und lässt auch das Blätterdach der hohen Esche keinen Schatten mehr werfen. Obwohl es den ganzen Vormittag sonnig war, ist es durch den Wind doch recht kühl, obwohl der nur schwach weht.
Ein Greifvogel startet aus dem Wald links von uns und fliegt in Richtung Hafkamp, das am nördlichen Ufer liegt. Ich glaube, es ist ein Fischadler, und Frank schaut durch sein Fernglas. Auch er hält ihn für einen Fischadler.
Auf dem Dieksee
Nach unserer ausgedehnten Pause paddeln wir noch bis zum Ende des Dieksees, wo wir uns am Anleger des Kiosk und Bootverleihs ein Eis gönnen. Zu Wegnaschen paddeln wir ein paar Meter aus dem Getümmel davon und finden eine schöne Stelle. Wir bleiben allerdings in unseren Booten, da zum Anlanden keine Zeit mehr ist: das Eis bleibt nicht ewig Eis und muss schnellstens genossen werden.
Pausenplatz für ein ausgedehntes Picknick
Eis genießen in Malente: am Ufer des Dieksees
Als wir gerade weiter paddeln wollen, entdecken wir am Ufer eine Stockentenmutter, um die herum es von recht kleinen Küken nur so wimmelt. Die sind wohl Menschen und Hunde gewohnt, da sie sich keine besonders einsame Stelle ausgesucht haben.
Die Strecke über den Dieksee bis Timmdorf ist etwa 3,5 km lang, und wir ziehen mal richtig durch. Direkt vor Timmdorf hören wir den Ruf eines Austernfischers, sehen ihn dann auch fliegen.
Wir unterqueren die Straßenbrücke und sind bald im Langen See. Ab jetzt lassen wir uns wieder Zeit beim Paddeln, denn wir bewegen uns ja in Ufernähe fort und möchten erleben, was dort alles zu sehen ist.
auf dem Dieksee
Der Kanuwettbewerb ist vorüber, und an der Ölmühle ist es wieder ruhig. Auch die Zelte sind weg, wie wir nach dem Umsetzen mit der Rollenbahn feststellen können. Mann mit Hund sitzt auf dem Steg zum wieder Einsetzen, meint, ich hätte geangelt, das könne ich ruhig zugeben, er hätte mich durchschaut. Naja, was soll ich dazu sagen. Er ist komisch, aber freundlich, und wir paddeln ruhig die Ölmühlen-Schwentine abwärts.
Ein DLRG-Motorboot kommt angefahren und legt am Schwimmsteg der Einsetzstelle an.
auf dem Behler See: vor dem Höftsee
Zurück in der Ölmühlen-Schwentine
Kurs auf die Einsetzstelle zurück: auf dem Großen Plöner See nahe der Fischerei
Während wir über die Bucht in Richtung Einsetzstelle paddeln, frischt der Wind etwas auf und ändert merkwürdigerweise dauernd seine Richtung: mal kommt er aus Nord-Ost, und dann wieder aus Nord-West. So bleibt er, bis wir um 17:21 Uhr bei der Einsetzstelle an der Fischerei anlegen.
Unsere Tour war heute etwas länger als gewohnt, und das merke ich in meinen Knochen. Aber bald ist alles verstaut und die Boote aufgeladen.
Katrin, Frank und ich freuen uns, diesen schönen Sonntag zusammen ruhig und entspannt auf dem Wasser verbracht zu haben!
zurück an der Einsetzstelle
Das Kanu soll auf das Autodach
das Kanu auf dem Dachträger sichern
Geschrieben in Kanutagebuch (2023)