Kanu & Natur

Das Wetter an diesem Samstag im frühen Herbst soll schön werden: sonnig, bis zu 14 Grad und dabei sehr wenig Wind. Das ist geradezu ideal, um eine schöne Zeit auf dem Großen Plöner See zu verbringen. 

Gegen 10:15 Uhr treffen wir uns an der Einsetzstelle "Fischerei", rüsten uns aus und starten gegen halb elf bei etwa 10 Grad und fast wolkenlosem Himmel. Ich freue mich sehr auf unseren Tag auf dem See, wenn sich das Wetter wie aus dem Prospekt zeigt.

Als Route wählen wir die Passage links der Insel Olsborg, dann über die Bucht der Fegetasche und weiter zwischen dem Campingplatz Ruhleben und dem Ruhlebener Werder. So wollen wir zum Vierersee gelangen, dort ein Stück hinein paddeln und auf einer schönen Halbinsel dort eine ausgedehnte Pause genießen.

An der Einsetzstelle war noch viel Algenblüte zusammen geweht, aber auf den Flächen des Großen Plöner Sees ist das Wasser klar. Fröhlich mit mäßigem Krafteinsatz paddeln wir über den beinahe spiegelglatten See. Je näher wir der Insel Ruhlebener Werder kommen, umso kräftiger wird die Geräuschkulisse auf der Vogelinsel. Auf dessen Spülsaum und den schmalen Stränden sowie der ausgeprägten, nur wenig überspülten Landzunge halten sich Graugänse, Kormorane und Entenarten in großer Zahl auf. Auf den niedrigen Gehölzen sitzen hier und da einige Graureiher. Mit dem Fernglas suchen wir die Stellen nach anderen Vögeln (wie z.B. Rotschenkel oder Austernfischer) ab, aber wir entdecken keine.

Auf der weiteren Strecke halten wir unseren Kurs relativ nahe am Ufer. Das ist hier besonders schön, da es unbewirtschaftet aussieht und entsprechend wild. Das Wasser ist flach, und das bietet manchmal auch interessante Einblicke. Nackter Kies und Pflanzenbewuchs wecheln sich ab, und es gibt auch richtige Muschelbänke.

Im Familienchat hatte ich geschrieben, dass wir hier unterwegs sind und auch Fotos gepostet. Eine meiner Schwestern wohnt in Plön, und sie meldete sich an und fragte, wo wir denn zu welcher Uhrzeit Pause einlegen wollen würden.  

Wir landen also in der Nähe des Wanderwegs am Viererseegraben an, denn wegen des Treffens können wir nicht auf der Halbinsel im Vierersee unsere Pause machen. Direkt am Graben ist es schattig, und so wählen wir zur Pause die Wiese daneben, wie schon oft. Wir sind mit essen und trinken bereits fertig, als meine Schwester am Wanderweg erscheint. 

Während wir unseren Gast begrüßen, hören wir einen Bullen rufen. Leider haben wir die Bullenherde nicht entdeckt, trotz Suchens, als wir anlandeten. Einer von ihnen besucht tatsächlich unseren Pausenplatz mit Stühlen und Tischchen, und ich mache mich langsam auf den Weg, um ihn vorsichtig davon abzubringen, sich zu intensiv mit unseren Sachen zu beschäftigen.

Ich kann den Bullen tatsächlich davon überzeugen, sich wieder umzudrehen und zu seiner Herde zrück zu kehren. Wir ziehen mit unseren Sachen und den Kanus zur Stelle, die zwar schattig ist, dafür aber frei von Rindviechern.

Mit meiner lieben Schwester haben wir noch einen sehr netten Austausch, bevor sie auf ihrem Fahrrad nach Hause fährt und wir wieder zu unserer Einsetzstelle zurück paddeln, wo wir gegen 16:30 Uhr eintreffen.

Das alles war ein ziemlich aufregendes Abenteuer, und wir freuen uns, das schöne Wetter so richtig ausgenutzt zu haben.